Radball ist eine Radsportart, bei der mit speziellen Fahrrädern in Mannschaften auf Tore gespielt wird. Dabei wird der Ball in der Regel mit dem Rad gespielt.
Die meist verbreitete Art des Radballs ist das 2er-Radball. Gespielt wird in der Halle und eine Mannschaft besteht jeweils aus 2 Spieler.
Weitere Disziplinen sind 5er-Radball und 6er-Rasenradball, diese sind in der Schweiz aber nur bei Plausch-Turnieren anzutreffen.
Am Ende des 19. Jahrhunderts soll dem damals bekannten Kunstradfahrer Nicholas Kaufmann ein kleiner Hund vors Rad gelaufen sein. Um sich den Sturz und dem Tier eine Verletzung zu ersparen beförderte er ihn sanft mit dem Vorderrad zur Seite. Daraus entstand die Idee des Radballs.
Diese Art und Weise einen Gegenstand zu befördern zeigte Kaufmann, ein Europäer, der in Amerika aktiv war, am 14. September 1883 gemeinsam mit John Featherly einem anderen Kunstradfahrer der Öffentlichkeit. Anstatt eines Hundes nahmen sie einen Polo-Ball. Gespielt wurde dabei auf einer Art Hochrad, dem American-Star-Bicycle.
In Amerika wurde die Sportart unter den Kunstradfahrern schnell populär und kam auch bald nach Europa. Dort waren offiziell die beiden Berliner Kunstradfahrer Paul und Otto Lüders die ersten beiden Radballspieler, die es am 10. März 1901 der Öffentlichkeit vorstellten.
Das für diesen Sport modifizierte Fahrrad ist durch seine starre Übersetzung, den speziellen Lenker und eine waagerechte Sattelstütze gekennzeichnet. Der Rahmen ist aus Stahl oder Aluminium gefertigt.
Die starre Übersetzung der Trittbewegungen auf das Hinterrad ermöglichen das Rückwärtsfahren und das Stehen im Tor. Der speziell geformte Lenker bietet bessere Möglichkeiten den Ball mit dem Vorderrad zu spielen und verleiht dem Fahrer mehr Hebelwirkung beim Schiessen.
Die waagerecht angebrachte Sattelstange ermöglicht mehr Bewegungsfreiheit während des Spieles, dient der besseren Balance und deckt im Tor den Bereich über dem Hinterrad ab.